Klettern

Die Sächsische Schweiz ist eines der beliebtesten und bekanntesten Klettergebiete Deutschlands und umfasst den gleichnamigen Naturraum Sächsische Schweiz, in dem sich der Nationalpark Sächsische Schweiz befindet. Es erstreckt sich über den westlichen Teil des Elbsandsteingebirges und ist das älteste außeralpine Klettergebiet Deutschlands. Insgesamt laden 1100 Gipfel mit über 20.000 Kletterwegen zum Genießen und Entspannen ein. Verschiedene Klettersteige, Stiegen genannt, können auch von geübten Wanderern begangen werden. Die meisten Stiegen sind mit künstlichen Griffen und Tritten versehen. Die bekanntesten sind die Häntzschelstiege und die Zwillingsstiege in den Affensteinen sowie die Starke Stiege, die Rotkehlchenstiege und die Rübezahlstiege im Schmilkaer Gebiet.

Klettergebiete

 

Affensteine

In dem südlich des Kirnitzschtals und östlich von Bad Schandau an den nördlichen Ausläufern des Großen Winterbergs gelegenen Gebiet sind die Gipfel recht hoch und der Sandstein relativ fest und griffarm. Daher sind hier viele der anspruchsvollsten Kletterwege der Sächsischen Schweiz zu finden. Die bekanntesten Klettergipfel sind der Bloßstock, die Brosinnadel  und der Frienstein.

Bielatal

Das mit 239 Gipfeln größte Teilgebiet erstreckt sich im oberen Abschnitt des Tals der Biela von der Schweizermühle bis zur Grenze der Tschechischen Republik. Die Felsen bestehen aus besonders festem Labiatussandstein. Durch scharfkantige Griffe und Tritte bietet es eine Vielzahl leichter Wege, die besonders bei Kletteranfängern und Familien beliebt sind. 

Brandgebiet

Das Brandgebiet erstreckt sich von Hohnstein entlang des Polenztals bis zum Aussichtspunkt Brand. Zwar sind die Gipfel nicht sehr hoch, doch bietet diese Region anspruchsvolle Riss- und Wandklettersteige. Bekannte Gipfel sind die Brandscheibe, der Große und der Kleine Halben und der Polenztalwächter mit der Südwand und dem Hohlspiegel.

Erzgebirgsgrenzgebiet

Dieses kleine Gebiet, eigentlich schon außerhalb der Sächsischen Schweiz,  umfasst die 15 Gipfel südlich von Bad Gottleuba-Bergießhübel. Ebenso wie im Bielatal sind die Gipfelhöhen gering und das Gestein relativ fest. Bekannt sind die Grenzspitze, die Bahratalwand und der Gendarm.

Gebiet der Steine

Dieses Gebiet vereint alle linkselbischen Teilgebiete sowie Gipfel und Massiv des Liliensteins mit insgesamt 93 Gipfeln.  Dazu gehören die Bärensteine, der Rauenstein, die Nikolsdorfer Wände, der Pfaffenstein, der Gohrisch, der Papststein und die Zschirnsteine.

Großer Zschand

Dieses Gebiet umfasst den oberen Teil des Seitentals der Kirnitzsch. Da das Gestein recht weich und brüchig ist, wurden bereits mehrere abgelegene Gipfel für den Klettersport gesperrt, für andere Gipfel wurde der Zugang zeitlich beschränkt. Bekannte Gipfel sind der Goldstein, die Sommerwand, das Jortanshorn, der Kampfturm mit der Nordwestwand sowie das Große Spitze Horn mit dem Nordriß und dem Hünigweg.

Kleiner Zschand

So wird das meist trockene Seitental des Kirnitzschtals bezeichnet. Die insgesamt 124 Gipfel befinden sich zum Großteil am südlichen Ende des Tals und im Bereich des Wintersteins, eine alte Felsenburg. Bekannte Gipfel sind der Heringstein und die Wartburg.

Hinterhermsdorfer Gebiet

Dieses Gebiet umfasst die wenigen Gipfel rund um den Sebnitzer Ortsteil Hinterhermsdorf und bietet überwiegend schwierige Wandkletterei. Bekannte Gipfel sind der Dreibrüderstein, die Eisenspitze, die Wildkatzenspitze und der Kirnitzschkegel.

Rathener Gebiet

Eines der wichtigsten Gebiete umfasst den Felskessel nördlich von Rathen, die seitlich auslaufenden Gründe wie der Wehlgrund und der Amselgrund sowie den östlich von Rathen liegenden Gamrig. Das Areal bietet Wandkletterei aller Schwierigkeitsgrade. Bekannte Gipfel sind der Mönch, der Vordere und Hintere Gansfels, der Große Wehlturm, der Höllenhund, die Lokomotive, der Talwächter, der Türkenkopf und die Steinschleuder.

Schmilkaer Gebiet

Es umfasst das Gebiet an den südlichen Ausläufern des Großen Winterbergs. Die Gipfel sind relativ hoch und bieten schwere Wege, es gibt aber auch kleinere Felsen mit geringerer Wandhöhe. Bekannte Gipfel sind der Rauschenstein, der Teufelsturm, der Winklerturm, die Fluchtwand, die Neue Wenzelwand und das Schwarze Horn.

Schrammsteine

Die Schrammsteine liegen am rechten Elbufer und erstrecken sich von Bad Schandau bis Schmilka. Auffallend sind die Felsen der Torsteinkette, die das Bild prägen. Die Schrammsteine bieten recht hohe Gipfel mit langen und anspruchsvollen Kletterwegen und vielen Kaminen. Bedeutende Gipfel sind der Falkenstein, der Vordere und der Hohe Torstein, der Meurerturm, die Jungfer und die Schrammsteinnadel.

Wehlener Gebiet

Das Wehlener Gebiet ist ein kleines Teilgebiet nördlich der Stadt Wehlen mit nur wenigen Gipfeln. Besonders sind die beiden Gipfel Buch und Postakegel, die aus einem ehemaligen Steinbruch hervorgehen und damit künstlich entstanden sind.

Wildensteiner Gebiet

Hierunter gelten die Gipfel auf beiden Seiten des mittleren Kirnitzschtals, das namentlich vom mittelalterlichen böhmischen Adelsgeschlecht der Berken von der Duba abstammt, die ihren Sitz auf dem Neuen Wildenstein hatten. Auf vielen Gipfeln gab es daher früher Burgen. Die bekanntesten Gipfel sind die Zyklopenmauer, der Große und der Kleine Lorenzstein sowie die Kleinsteinwand und die Wildensteinwand.